Ulrich Otti, der Oberwiler Kundenmüller, weiss wovon er spricht.
Eine Kundenmühle ist in der Lage, jedem sein eigenes Korn zu mahlen,
so dass er auch wieder sein Mehl nach Hause trägt. Das Rezept gibt ihm
recht.
Ein tausend Jahre alter Bau der Mühle kann nicht belegt werden. Das
heutige Bauernhaus mit der Mühle wird ins Jahr 1840 datiert, im Kern
ist es älter. Zudem soll der Vorgängerbau rund 1.5 Meter tiefer
gelegen haben, weshalb er bei Hochwasser regelmässig überschwemmt
wurde. Zum Ensemble gehören zudem der Mühlestock von 1797 und das
nördlich stehende Haus, die ehemalige Pferdescheune.
Begehrte Mahlsteine aus dem Schnottwiler Wald
Es wird vermutet, dass einzelne Mahlsteine aus dem frühen 17. Jahrhundert
stammen könnten; aus dieser Zeit stammt auch das Wasserrecht für
die Nutzung des Mühlebachs. Die bis zu 600 Kilo schweren Schnottwiler
Steine wurden auf dem Flussweg bis nach Holland exportiert und erst mit dem
Aufkommen der Eisenbahn gelangten qualitativ noch bessere Steine aus der Champagne
in unsere Gegend.
Ein vielfältiger Betrieb
Bis 1986 bestand die so genannte Mahlpflicht, ein Relikt aus der zeit der
Anbau-schlacht des Zweiten Weltkrieges, damit die Grundversorgung der Bevölkerung
sichergestellt werden konnte. Die Kundenmühle blieb erhalten, ergänzt
durch den Hofladen, Pferdewagenfahrten und der Bewirtung der Gäste aus
den Erzeugnissen des Biohofs.
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